Fibrome
Auch wenn der Name Fibrom nicht so bekannt ist, so haben die meisten Menschen in ihrem Leben schon ein Mal ein Fibrom an ihrem Körper gehabt. Dabei sind, insbesondere die weichen Fibrome, häufig schon einige Jahre am Körper, bevor überhaupt bemerkt wird, dass diese vorhanden sind.
Was ist ein Fibrom?
Mit Fibromen sind kleine, gutartige Hautwucherungen gemeint, die direkt auf der Hautoberfläche sichtbar sind. Diese werden umgangssprachlich auch Stielwarzen genannt, obwohl die Hautveränderung nichts mit echten Warzen zu tun haben. Dabei erscheinen die Fibrome nicht unbedingt länglich, sondern können als kleine Knötchen auf der Haut erscheinen.
Die kleinen Fibrome bestehen aus Bindegewebe und enthalten keine Muskelzellen oder Nervenfasern. Dadurch sind die gutartigen Wucherungen auch schmerzlos, was dazu beiträgt, dass deren Entstehung nicht immer bemerkt wird.
Wie entsteht eine gutartige Hautwucherung?
Genau ist nicht geklärt, wieso es zu der Entstehung von Stielwarzen kommt. Die Ursache ist aber immer, dass sich punktuell zu viel Bindegewebe bildet, das vom Körper in Form einer Stielwarze abgekapselt wird. Der Körper transportiert die Zellen an die Oberfläche der Dermis und verkapselt diese dort.
Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen, die grundsätzlich ein schwächeres Bindegewebe haben, schneller zur Bildung einer solchen Geschwulst neigen. Auch erscheinen die Hautveränderungen in der Regel an Stellen, wo Reibung entsteht. Insbesondere an Stellen, wo die mechanische Reibung der Haut noch durch Kleidung unterstützt wird. Beispielsweise unterhalb von Gürteln oder einem BH.
Aber medizinische Erkenntnisse weisen auch auf einen Zusammenhang zur Reizung der Haut hin, die durch Übergewicht entsteht. Menschen, die mit Übergewicht zu kämpfen haben, haben auch häufiger mit der Bildung von Stielwarzen zu tun.
Was ist der Unterschied zwischen einem weichen und einem harten Fibrom?
Wenn von Stielwarzen gesprochen wird, dann muss zwischen harten und weichen Veränderungen gesprochen werden. Denn die Hautwucherungen können, obwohl diese immer aus bestimmten Bindegewebszellen bestehen, sich im Laufe der Zeit verhärten. Der Unterschied ist optisch nicht zu erkennen, kann aber mit den Fingern einfach erfühlt werden.
Die Verhärtung entsteht dadurch, dass das Bindegewebe immer weiter verhornt, was durch einen natürlichen Prozess in der Stielwarze selbst passiert. Im Gegensatz zu weichen Fibromen sind harte Fibrome etwas unangenehmer, da man selbst leichter daran hängen bleiben kann. Auch, wenn die harten Stielwarzen keine Nervenzellen enthalten, erhöht die Struktur den Zug an der Haut.
Was ist der Unterschied zu einer Warze?
Eine klassische Warze ist eine Veränderung der Haut, die durch einen Virus entsteht. Dabei befindet sich der Virus, wie auch bei Herpes, im Körper und wird durch verschiedene Umwelteinflüsse aktiviert. Das kann ein erhöhter Stresslevel sein oder auch eine Beschädigung der Hautbarriere.
Ein gutes Beispiel dafür sind Schwimmbadwarzen, auch Dornwarzen genannt. Diese werden durch ein Virus ausgelöst, dass im Wasser vorhanden ist. Wenn die Haut dann durch kleine Wunden anfällig, durch den Aufenthalt im Wasser nicht mehr so widerstandsfähig oder durch ein geschwächtes Immunsystem anfällig ist, kann der Virus zur Bildung von Warzen führen.
Im Gegensatz zu den stielartigen Fibromen können sich Dornwarzen oder andere Arten infizieren und so zu schmerzhaften Entzündungen werden. Aufgrund dessen sollte ein Hautarzt eine Dornwarze immer behandeln.
Sind Fibroma gefährlich?
Bei diesen gutartigen Hautveränderungen besteht keine Gefahr, dass diese bösartig werden. Unabhängig, ob es sich um ein weiches Fibrom oder ein hartes handelt.
Es gibt allerdings andere Fibrome, die zwar zur gleichen Kategorie gehören, aber ernsthafte Erkrankungen sind. Ein Beispiel dafür ist die Neurofibromatose, bei der es sich, um die Bildung von gutartigen Nerventumoren handelt. Diese können entlang der gesamten Nervenbahnen auftreten und wachsen unkontrolliert. Dadurch können verschiedene Systeme im Körper beschädigt werden.
Der Unterschied dabei ist, dass die Fibrome auf der Haut aus Bindegewebe bestehen, während die gutartige Geschwulst bei Neurofibromatose aus Nervenzellen bestehen. Aufgrund der Aufgabe von Nervenzellen können diese zu bösartigen Tumoren werden.
Sollten die Veränderungen der Haut entfernt werden?
Jede Veränderung der Haut sollte immer von einem Hautarzt kontrolliert werden. Denn dieser kann nicht nur abklären, ob es sich um ein Symptom einer Erkrankung handelt oder lediglich um eine unbedenkliche Wucherung.
Selbstverständlich können die Knötchen aus kosmetischen Gründen entfernt werden. Denn diese verursachen zwar keine Schmerzen, können die Optik der Haut aber beeinträchtigen. Neben den kosmetischen Gründen können sich Fibroma aber zum Problem auswirken, wenn diese sich durch weitere Reibung entzünden. Dadurch, dass die Veränderungen an Reibungspunkten auftreten können Menschen leicht mit einem Gürtel oder vergleichbaren Kleidungsstücken an dem gestieltem Fibrom hängen bleiben. Das führt zu Verletzungen, die sich entzünden können.
Wie werden Stielwarzen entfernt?
Die Entfernung eines harten Fibroms oder auch eines weichen Fibroms gehört in die Hände eines Hautarztes. Dieser vereist die Knötchen mit der Hilfe von flüssigem Stickstoff. Die Behandlung dauert nur wenige Minuten und ist schmerzarm. Dadurch stirbt das Gewebe ab und wird vom Körper abgestoßen. Nach wenigen Tagen fällt die Wucherung von der Haut ab und in der Regel bleibt auch keine sichtbare Markierung auf der Haut zurück. Von anderen Methoden sollte Abstand genommen werden, da diese nicht so effizient sind und ein höheres Verletzungsrisiko haben.
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