Pigmentstörung
Pigmentstörungen wirst auch du haben, auch wenn es dir auf den ersten Blick nicht bewusst ist. Das liegt daran, dass der Begriff Pigmentstörung schwerwiegender erscheint, als er für die meisten Menschen ist. Dabei musst du aber unterscheiden, ob du minimale Auswirkungen hast oder von großflächigen Veränderungen deiner Haut betroffen bist.
Was sind Pigmentflecken eigentlich?
Grundsätzlich sind Pigmentflecken eine Erscheinung, bei der sich der natürliche Anteil an Melanin in der Haut so weit verschiebt, sodass die Veränderung optisch sichtbar wird. Dabei kann sich die Menge an Melanin in den betroffenen Stellen erhöhen, wodurch du die Veränderung als dunkle Flecken auf der Haut wahrnimmst. Es ist aber auch möglich, dass die Veränderung durch die Abwesenheit von Melanin in der Haut sichtbar wird. Generell sind Pigmentflecken natürlich und können durch Umwelteinflüsse, aber auch Veränderungen, beispielsweise im Hormonhaushalt, entstehen. Erst, wenn sich Pigmentflecken problematisch verändern oder die Anzahl stark ansteigt, ist es ratsam einen Dermatologen zu kontaktieren.
Der Unterschied zwischen einer Pigmentstörung und Hyperpigmentierung
Obwohl die beiden Begriffe ähnlich verwendet werden, beschreiben die Begriffe andere Hautveränderungen. Beispielsweise kann eine Hyperpigmentierung auftreten, wenn eine Wunde abheilt und noch nicht alle Schichten der Haut vollständig abgeheilt sind. Kommt diese sensible Stelle der Haut mit Sonneneinstrahlung in Verbindung, dann bildet die Haut zu viele Melanozyten, wodurch an diesen Bereichen ein dunkler Fleck auftritt. Im Verlauf der Heilung kann ein solcher Fleck immer heller werden, weil die überzähligen Pigmente vom Körper abgebaut werden. Im Prozess der Hauterneuerung werden solche Pigmentierungen vom Körper abgebaut. Solche Formen der Pigmentflecke nennt man auch postinflammatorische Hyperpigmentierung. Aber auch Muttermale oder Café-au-lait-Flecken gehören zu natürlichen Hyperpigmentierungen der Haut.
Pigmentstörungen sind im Gegensatz zu einer Hyperpigmentierung der Ausdruck einer Erkrankung. Beispielsweise bei der Hauterkrankung Vitiligo, einer Autoimmunkrankheit, greift der Körper die eigne Haut an und sorgt für weiße Hautflecken. Die Ursache dafür ist, dass das eigene Immunsystem das Melanin in den Zellen angreift und zerstört, wodurch es zu Hypopigmentierung kommt. Diese sichtbaren Effekte betreffen bei Vitiligo nicht nur die Haut, sondern auch die Haare sowie die teilweise die Augen. Diese Bereiche der Haut sind besonders empfindlich für Umwelteinflüsse und müssen deshalb mit besonderer Vorsicht behandelt werden. Auch können sich solche Phänomene durch Aspekte, wie Stress oder die Einnahme von Medikamente, weiter ausbreiten. Wesentlich dabei ist, dass durch eine Pigmentstörung die Haut auch für weitere Folgeerkrankungen, wie weißen Hautkrebs, anfälliger ist. Aufgrund dessen ist es wichtig, dass solche Hautveränderungen durch Dermatologen begleitet werden.
Wann ist eine Pigmentstörung ein Hinweis auf weitere gesundheitliche Probleme?
Zwar lassen sich keine pauschalen Aussagen treffen, aber die Haut ist das größte Organ des Körpers. Wenn dort signifikante Veränderungen auftreten, dann ist es ein genauerer Blick notwendig. Dabei muss zwischen Pigmentverschiebungen, die genetisch bedingt sein können, wie helle oder ergraute Strähnen im Haar oder der Iris-Heterochromie unterschieden werden. Mit dem Begriff Iris-Heterochromie ist das Phänomen gemeint, bei der Hautfarbstoff Melanin, der auch für die Farbe der Iris verantwortlich ist, in unterschiedlicher Gewichtung in den Augen vorkommt. Dadurch erscheint ein Auge, welches deutlich weniger Melanin hat, blau und das andere mit einem hohen Anteil von Melanozyten braun. Einige Menschen, die diese Besonderheit haben, haben ein erhöhtes Risiko für Fehlsichtigkeit.
Treten Hautveränderungen aber im Zuge von besonderen Umwelteinflüssen, wie beispielsweise nach sehr hoher UV-Strahlung, die zu Verbrennungen geführt hat oder im Laufe einer anhaltenden Stressperiode auf, kann das ein Symptom einer schwereren Erkrankung sein. Denn die Hautzellen reagieren auf die Umwelteinflüsse. Betroffene Hautstellen können einen höheren Anteil des Pigments Melanin aufweisen oder deutlich weniger. Gleichzeitig kann es auch zu Pigmentverschiebungen kommen. Diese Flecken auf der Haut haben unterschiedliche Formen und wirken, im Gegensatz zu Muttermalen, ungleichmäßig und sind nicht klar abgrenzbar. In diesem Fall sollte ein Doktor sich die Veränderung ansehen.
Grundsätzlich sollte bei spontanen Veränderungen der Haut ein Spezialist zur Rate gezogen werden. Dazu gehören:
- weiße Flecken auf deiner Haut
- unregelmäßige Fleckenbildung
- Pigmentverschiebungen in der Haut, den Haaren oder den Augen
- Pigmentverschiebungen in Muttermalen oder Leberflecken
- neu entstehende Pigmentflecken, die deutlich erhaben über deiner Haut sind
Was kannst du gegen Pigmentstörungen tun?
Grundsätzlich kannst du einiges tun. Beispielsweise sind auch das Ergrauen von Augen eine Art der Pigmentstörung, die aber zum normalen Alterungsprozess gehören. Um diesen Aspekt zu beheben, kannst du deine grauen Haare einfach mit Haarfarbe verändern und dabei sogar auf reine, natürliche Optionen zurückgreifen. Das gilt natürlich nicht nur für deine Kopfhaare, sondern auch für Augenbrauen und andere Körperhaare.
Hast du Veränderungen auf der Haut, wie beispielsweise Altersflecken, die auch unter die Pigmentstörungen fallen, dann können Cremes hilfreich sein. Die braunen Flecken gehören zum natürlichen Alterungsprozess dazu und wie dunkel diese erscheinen ist häufig durch die genetische Veranlagung vorbestimmt. Dabei können Cremes verwendet werden, die aufhellende Bestandteile haben. Diese sind auch sehr hilfreich, wenn du Pickelmale hast. Wenn die Veränderungen sehr intensiv und deutlich sichtbar sind, beispielsweise weil du ein sehr heller Typ bist, kann die Behandlung mit handelsüblichen Produkten nicht die richtige Variante sein.
Es gibt aggressivere Methoden zur Behandlung von solchen Veränderungen, wie beispielsweise chemische Peelings, die allerdings nur von Fachpersonal durchgeführt werden sollten. Denn nicht nur die Behandlung selbst sollte professionell begleitet werden, sondern auch die Nachsorge. Nach einer solchen Behandlung, die auch am ganzen Körper stattfinden kann, reagierst du beispielsweise sehr sensibel auf UV-Licht. Die richtige Verhaltensweise davor, während und nach der Behandlung ist dabei für den Erfolg entscheidend.
Sind die Pigmentstörungen allerdings ein Symptom einer Erkrankung, dann muss die Ursache für die Entstehung der hellen Flecken oder dunklen Male herausgefunden werden. Gerade bei der sensiblen Hautpartien, wie im Gesicht, kann die falsche Behandlung zu mehr sichtbaren Schäden führen als zu erfolgreichen Verbesserungen. Sobald das Grundproblem behoben ist, gibt es Möglichkeiten, die Pigmentstörung zu behandeln.
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