Haarfollikel
Haare nehmen einen großen Einfluss auf das physische Erscheinungsbild und können auch zu einem Problem werden. Aufgrund dessen ist es sinnvoll, wenn ein grundlegendes Verständnis davon besteht, was ein Haarfollikel ist und welche Auswirkungen der Follikel nicht nur auf das Haar, sondern auch auf die Haut selbst hat.
Wie wird ein Haarfollikel definiert?
Als Haarfollikel wird die Struktur bezeichnet, die sich um die Haarwurzel bildet. Diese dient dazu, die Haarwurzel zu schützen und davor zu sorgen, dass das Haar selbst in der Haut verankert ist. Die Anzahl der Follikel wird bereits im Mutterleib angelegt und so ist bereits vorgeben, wie viele neue Haare im Laufe des Lebens gebildet werden können.
Wie ist ein Haarfollikel aufgebaut?
Viele Erkrankungen, wie beispielsweise Follikulitis, also die Entzündung des Haarfollikels selbst, entsteht in einem bestimmten Bereich dieser Struktur. Wird der Haarbalg, wie die Struktur auch genannt wird, im Querschnitt betrachtet, dann werden zwei Schichten deutlich.
- Die äußere Schicht – diese wird auch als epitheliale Haarwurzelscheide bezeichnet. Dabei bedeutet epithelial, dass es vom Drüsengewebe, dem Epithel, aus wächst. Die Aufgabe dieser Schicht ist es, eine Hülle um die innere Haarwurzelscheide zu bilden und somit das feine Gebilde zu schützen. Die äußere Haarwurzelscheide ist stabil und bildet einen festen Ankerpunkt in der Haut für jedes Haar.
- Die innere Schicht: innere ephitale Haarwurzelscheide ist wesentlich komplexer aufgebaut als die äußere Schicht. Das liegt auch daran, dass es bei menschlichem Haar verschiedene Bausteine braucht, um funktionale neue Harre zu bilden. Um diese Aufgabe zu bewältigen, besteht die innere ephitale Haarwurzelscheide aus drei Typen neuer Zellen:
- innere – Kutikula
- mittlere – Huxley-Schicht
- äußere – Henle Schicht
Sobald der Haarfollikel seine Aufgabe bewältigt hat und ein neues Haar bildet wurde, verhornt der Haarfollikel und das Haar wird in der Haut verankert.
Wie funktioniert ein Haarfollikel in der Haut?
Der Haarfollikel selbst besteht aus Hautpapillen – das sind zapfenartige Vorwölbungen, die in der Lederhaut der Haut angelegt sind. Diese Art der Anlagen hast du nicht nur auf der Haut, sondern auch auf der Kopfhaut. Dabei sind die Haarfollikel nicht alle gleichzeitig aktiv. Beispielweise die typische Körperbehaarung, die im Laufe der Pubertät auftritt, entsteht dadurch, dass die Haarwurzeln durch Hormone aktiviert werden.
Am Haarfollikel selbst setzen nicht nur feine Nervenfasern an, sondern auch kleine Muskelzellen. Dadurch ist es möglich, dass die Haare sich aufrichten, wenn dir kalt ist. Um das Haar geschmeidig zu halten, liegt jedem Haarfollikel eine Talgdrüse. Diese Drüse sorgt dafür, dass das Haar während dem Haarwachstum geschmeidig gehalten wird.
Sobald ein Follikel aktiviert wird, wächst der Haarschaft durch die Epidermis durch und wird so sichtbar auf deinem Körper. In dieser Zeit sind verschiedene Hautanhangsgebilde aktiv, die das Wachstum ermöglichen. Sobald das Haar das erste Mal vollständig gebildet wurde. Werden die Epithelzellen des Follikels zu Hornzellen umgewandelt.
Wie entsteht Haarausfall?
Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, wieso die Zellen, die für das Haarwachstum verantwortlich sind, nicht mehr richtig arbeiten. Es gibt Menschen, die keine Millionen von Haarfollikeln angelegt haben, sondern deutlich weniger. Auch verschieden Stoffwechselerkrankungen, die dafür sorgen, dass die Haarfollikel nicht aktiviert werden können oder die Verhornung eintritt, bevor der sichtbare Teil des Haares gebildet wurde.
Die häufigste Erkrankung im Bereich der Haarfollikel ist Alopecia Areata. Dabei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung. Dabei greift das Immunsystem die Follikel an und zerstören diese nachhaltig. Bis heute ist nicht geklärt, wieso die Erkrankung auftritt und es gibt auch keine wirksame Behandlung. Es sind genauso viele Männer, wie Frauen betroffen und die Erkrankung kann bereits bei der Geburt beginnen oder erst zu einem späteren Zeitpunkt im Leben auftreten. Wissenschaftler vermuten, dass es eine genetische Komponente geben könnte – aber bis heute gibt es keine noch keine belastbare Datenlage. Das liegt auch daran, dass die Menschen zu unterschiedlichsten Zeitpunkten erkranken, was eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse erschwert.
Da die Follikel permanent zerstört werden, gibt es keine Möglichkeit, um den Haarwuchs wieder möglich zu machen.
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